Vorweg: Wir haben nicht durchgehalten ;-) Gestartet waren wir im Cafe Gruben, sehr schöne Unterkunft, super gelegen, nicht teuer. Nachdem wir am Vorabend noch die nähere Umgebung entdeckt und erkundet hatten, ging es früh morgens los auf den ersten Abschnitt. Wir erreichten Abends erschöpft aber überschwänglich unseren Platz für die erste Nacht: Die Kemptner Hütte. Nach einer etwas härteren Nacht als man es von Zuhaus gewohnt war, da hat man sein eigenes Bett und schläft nicht in einem Bettenlager mit geschätzt 50 Personen, ging es wieder sehr früh los auf Etappe 2. Der Weg führte uns zur nächsten Hütte die wir Abends erreichten: Die Memminger Hütte. An Tag 3 ging es runter in das Tal nach Zams. Dort angekommen gab es das erste Mal eine "normale" Unterkunft. Hier möchte ich noch kurz ausschweifen: Tagsüber trafen wir noch in den Bergen auf einen Jäger mit seinem Hund, der dort sein Gebiet kontrollierte. Nachdem er einige Fotos und Notizen machte lud er eine Frau, welche sowohl uns, als auch dem Jäger noch unbekannt war auf eine Suppe in seine etwas entfernter gelegen Jägerhütte ein, da diese bereitwillig des Jägers Sachen halten musste. Zufällig gemeinsam folgten wir unauffällig und kamen natürlich auch ins Gespräch. Irgendwann kam vom Jäger nur in feinstem Dialekt: "Jetzt kann ich euch ja gleich nicht vor der Hütte stehen lassen, wenn Ihr schonmal dabei seid." Gesagt, getan, er lud auch Felix und mich in seine urige Hütte ein. Unser Durst sollte schnell gestillt werden: Unter einer Art Falltür trat der Keller hervor indem, wie sich herausstellte, etliche Paletten Dosenbier lagerten. Diese bekam er, so erzählte er uns, einmal im Jahr per Helikopter geliefert, da Autos hier oben natürlich nicht fahren können. Eiskalt lief das Bier unsere ausgetrockneten Kehlen hinunter, noch einige Erzählungen und einen Schnaps später wollten wir uns verabschieden. Seine Begleitung Ricarda kam mit und verbrachte den Weg bis hinunter nach Zams noch mit uns. Auf die Frage vom Jäger wo wir denn übernachten würden in Zams, konnten wir vorerst noch nicht antworten, mangels Planung. Aber der Jäger wäre nicht der Jäger, wenn er nicht Bekannte im Tal hätte mit einer hoffentlich freien und für uns natürlich günstigen Unterkunft. Ein Telefonat später arrangierte er uns im Biobauernhof Streng ein angenehmes Zimmer. Vielen Dank! Nach der Etappe Zams endete zumindest die Wanderung vorerst. Wir waren einfach zu erschöpft um weiterzulaufen. Also ab mit dem Zug Richtung Oberstdorf zum Auto. Am Cafe angekommen war niemand dort um uns unseren hinterlassenen Autoschlüssel auszuhändigen. Nach einem Anruf beim Besitzer wurde es erst nicht besser. Er wäre noch einige Stunden unterwegs, auch seine Frau käme so schnell nicht zurück. Daraufhin folgte eine Art Schnipseljagd durch seine Ferienwohnung bzw. das Haus. Nach mehreren Etappen und verschiedensten Schlüsseln, welche wiederum einen anderen Raum und noch einen und noch einen öffneten, konnten wir schließlich in das Objekt unserer Begierde: Den Raum, in dem er unseren Schlüssel verwahrte. Schnell eingesteckt und alle Stationen rückwärts wieder zugeschlossen. Vielen Dank auch für diese kuriose, aber nie vergessene Schlüsselsuche :-) Nachdem wir den Abend noch in unserer neuen Lieblinsbrauerei verbrachten ging es leider schon wieder nach Haus. Die Dampfbierbrauerei in Oberstdorf ist jederzeit aufs neue zu empfehlen und wird noch oft von uns angesteuert.